Die Auswirkungen und Symptome eines Traumas sind von Mensch zu Mensch verschieden. Sie können von Konzentrationsproblemen, negativen Gedankenspiralen und Schlafstörungen über Schuld- und Schamgefühle bis zu Aggression und Depression reichen. Ein Trauma kann auch dissoziative Störungen hervorrufen, eine „Abspaltung vom Alltag“, bei der Handeln und Erleben stark voneinander getrennt sind. Insbesondere bei einem Kindheitstrauma kann sich die Persönlichkeit in „dissoziative Identitäten“ aufspalten, so dass verschiedene Persönlichkeitszustände abwechselnd die Kontrolle über das Denken, Fühlen und Handeln übernehmen.
Manche Menschen haben sich auch an die schmerzhaften Erlebnisse und Gefühle einer tiefliegenden seelischen Verletzung gewöhnt. Diese Form der widersprüchlichen Empfindungen ist ebenfalls typisch für die Folge von traumatischen Erlebnissen.
Doch auch in diesem Fall können Alltagsreize wie Bilder, Geräusche, Gerüche, Gedanken und Körperempfindungen plötzliche „Flashbacks“ hervorrufen, die sich anfühlen, als würde man die traumatische Situation noch einmal erleben. Auch richtiggehende Schocksituationen können dadurch „getriggert“ werden, in denen man sich ausgeliefert und handlungsunfähig fühlt. Einzelne Körperfunktionen können sich abschalten, als wäre man wie erstarrt und eingefroren.
Als Posttraumatische Belastungsstörung – oder kurz PTSB – wird das Krankheitsbild bezeichnet, das auf ein traumatisches Erlebnis folgen kann. Typische Muster von PTBS sind beispielsweise eine ständige Wachsamkeit oder Reizbarkeit, die Vermeidung von Situationen, die mit dem Trauma assoziiert werden sowie Flashbacks. Dauern diese Symptome mehr als vier Wochen an, kann sich eine akute Posttraumatische Belastungsstörung entwickeln.
Die Wahrscheinlichkeit, nach einem Trauma an PTBS zu erkranken, ist abhängig von der Art des Traumas. Grundsätzlich ist das Risiko einer solchen psychischen Erkrankung höher bei Traumata, die durch menschliches Verhalten hervorgerufen werden, wie beispielsweise Gewaltverbrechen, sexueller Missbrauch oder Kriegstraumata.